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20.08.2023

Kooperation als Erfolgsfaktor für eine gelungene Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die Umsetzung der Nachhaltigkeitsberichterstattung erfordert häufig eine intensive Zusammenarbeit verschiedenster Unternehmensbereiche. In diesem Interview gibt Professor Dirk Semmann Hinweise auf mögliche Erfolgsfaktoren einer Kooperation aus evolutionsbiologischer Perspektive.

Beitrag mit Bild

Dirk Semmann

DS — Prof. Dr. Dirk Semmann
UV — Prof. Dr. Ute Vanini

UV: Als Evolutionsbiologe vertreten Sie die Auffassung, dass sich Menschen von Natur aus kooperativ verhalten. Können Sie dafür Beispiele nennen? Wie lässt sich diese Kooperationsbereitschaft evolutionsbiologisch begründen?

DS: Wir sind eines von vielen evolvierten Lebewesen auf diesem Planeten. Auf Basis der Evolutionstheorie und der natürlichen Selektion erwarten wir, dass jenes Verhalten am häufigsten zu beobachten ist, das für das Individuum in seiner Umwelt am vorteilhaftesten ist. Unser Verhalten passt sich also immer an die Rahmenbedingungen an, die biologisch gesehen unsere ökologische Nische bilden. Nun können wir beobachten, dass der Mensch die wahrscheinlich kooperativste Spezies auf diesem Planeten ist. Kooperation ist offensichtlich ein Erfolgskonzept in unserer ökologischen Nische. Beispiele hierfür erleben wir jeden Tag. Es beginnt mit dem Austausch von Informationen mit den Nachbarn, z.B. über das Wetter oder Verkehrswarnungen. Wir gehen zum Bäcker und schließen einen Handel zur gegenseitigen Zufriedenheit ab. Ich bekomme Brot und der Bäcker erhält im Gegenzug Geld. Es gibt aber auch Rahmenbedingungen, unter denen unsere Kooperation nicht gut funktioniert, wie z.B. beim Klimaschutz oder bei der Überfischung der Meere. Das Grundproblem ist, dass kooperatives Verhalten das Individuum etwas kostet, wie etwa Zeit oder Energie. Damit sich aber Kooperation durchsetzt, muss diesen Kosten ein höherer Nutzen gegenüberstehen, damit ein Nettonutzen entsteht. Nur dann setzt sich kooperatives Verhalten durch. Wir wissen zum Beispiel, dass in Situationen, in denen wir anonym handeln können, Kooperation innerhalb einer Gruppe schwerer bzw. nicht etabliert werden kann. Unter anonymen Rahmenbedingungen können kooperationsfördernde Mechanismen, wie Reputation und Bestrafung, nicht greifen. Ein Beispiel hierfür ist eine gemeinschaftlich genutzte, nicht einsehbare Küche. Hier ist es schwer, die Gruppenmitglieder dazu zu bringen, die Küche in Ordnung zu halten. Dies liegt daran, dass Verstöße gegen die Regeln bzw. richtiges Verhalten den Individuen häufig nicht zuzuordnen sind. Man verliert oder gewinnt also keine Reputation und eine Bestrafung von Fehlverhalten ist ebenfalls nicht möglich. Im Gegensatz dazu tritt dieses Problem bei offenen Gemeinschaftsküchen – wo man beobachtet werden kann – nicht auf. Hier steht die individuelle Reputation auf dem Spiel und die Menschen verhalten sich automatisch kooperativer, denn eine gute Reputation ist eine Art Währung, die wir in unserer sozialen Umwelt zu unserem Vorteil einsetzen können.

UV: Sie stellen die These auf, dass es vor allem kommunikationshinderliche Rahmenbedingungen sind, die zu unkooperativem Verhalten von Beschäftigten in Unternehmen führen. Können Sie das an einem Beispiel erläutern?

Lesen Sie kostenfrei das gesamte Interview.


Redaktion

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