• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Mittelstand profitiert von seiner Flexibilität

30.10.2025

Mittelstand profitiert von seiner Flexibilität

Wer flexibel bleibt, auf strategische Partnerschaften setzt und neue Märkte erschließt, kann gestärkt aus der geopolitischen Zeitenwende hervorgehen.

Beitrag mit Bild

REthinking Finance

Die geopolitische Situation und die zunehmend fragileren Handelsbeziehungen fordern aktuell besonders exportorientierte kleine und mittlere Unternehmen heraus. „Zugleich bietet der expandierende Verteidigungsbereich aber auch Chancen für Unternehmen, die bereit sind, ihr Geschäftsmodell entsprechend zu verändern. Aufgrund ihrer flachen Hierarchieebenen können kleine und mittlere Unternehmen dabei deutlich flexibler als Großunternehmen agieren, was sich wiederum auf ihre Innovativität auswirkt“, erklärte Dr. Dr. h.c. Friederike Welter am 29.10.2025 im Rahmen des International Roundtable on SMEs. Rund 20 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft diskutierten mit internationalen Entrepreneurshipforscherinnen und -forschern über die aktuelle Situation im europäischen Mittelstand.

Verteidigung als Innovationsmotor

Wie sich Wirtschaftsbereiche unter extremem geopolitischem Druck technologisch schnell verändern können, zeigt nach Untersuchungen von Professor Pontus Braunerhjelm und Dr. Maryna Brychko (Royal Institute of Technology Karlskrona/Schweden) die ukrainische Drohnenindustrie: „Schon vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine stellten die technische Ausbildung und die kompetenten IT-Fachkräfte eine wesentliche Stärke des Landes dar. Durch den Krieg sind weitere wichtige Faktoren dazu gekommen, die zur schnellen Entwicklung der Drohnenindustrie beigetragen haben: die Mobilisierung der Zivilbevölkerung, beschleunigte Regierungsreformen, gezielte Beschaffungsanreize, erzwungene Kapitalbindung und ausländische Partnerschaften, die den Technologietransfer erleichtert haben“, berichteten die beiden Wissenschaftler. Dadurch sei ein dezentrales Innovationsökosystem entstanden, das eine effiziente Brücke zwischen dem militärischen und dem zivilen Bereich schlägt.

Politische Rahmenbedingungen als Schlüssel

Um auch in Deutschland vergleichbare Innovationskraft zu ermöglichen, fordert der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) eine koordinierte Außen-, Handels- und Industriepolitik. Nur so könne die Wirtschaft technologischen Wandel aktiv mitgestalten und ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern. Der BDI mahnt konkrete Maßnahmen an, die Planungssicherheit und Investitionen fördern – Ankündigungen allein reichten nicht aus, so Cedric von der Hellen.

Dual-Use und europäische Initiativen

Auf EU-Ebene soll die „SME Connect Defence Working Group“ KMU gezielt beim Einstieg in Verteidigungslieferketten unterstützen. Im Fokus stehen sogenannte Dual-Use-Technologien, die sowohl zivil als auch militärisch nutzbar sind. Laut Markus Becker bieten gerade automatisierte Logistiklösungen und digitale Lieferkettenstrukturen eine „Überholspur“, um zivile Innovationen auf Verteidigungsniveau zu skalieren.

Familienunternehmen setzen auf Resilienz

Unabhängig von politischen Weichenstellungen agieren viele Familienunternehmen proaktiv. Professor Alfredo De Massis hob hervor, wie diese Unternehmen in Krisenzeiten komplexe Vermögenswerte reorganisieren, Netzwerke aktivieren und damit nicht nur ihre Liquidität sichern, sondern auch neue Wachstumsstrategien entwickeln. Die Politik könne diesen unternehmerischen Pragmatismus durch sektorübergreifende Allianzen sinnvoll flankieren.

Strategische Unabhängigkeit neu denken

Zunehmende Spannungen mit China zwingen zum Umdenken in der Standortwahl. Achim Haug von Germany Trade & Invest stellte alternative Produktionsstandorte in Ostasien vor, um die Abhängigkeit zu reduzieren. Gleichzeitig betonte Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft, dass Deutschland seine Stärken als Exportnation gezielt strategisch nutzen müsse – etwa durch kluge Allianzen innerhalb der EU und der G7, um globalen Einfluss zu wahren.

(IfM Bonn vom 30.10.2025 / RES JURA Redaktionsbüro – vcd)


(IfM Bonn vom 30.10.2025 / RES JURA Redaktionsbüro – vcd)

Weitere Meldungen


Meldung

Esker Advertorial

01.12.2025

KI macht Finanzentscheider schneller, smarter, strategischer

Die Rolle des CFO verändert sich grundlegend. KI eröffnet völlig neue Möglichkeiten, Prozesse zu optimieren und fundierte Entscheidungen zu treffen.

KI macht Finanzentscheider schneller, smarter, strategischer

Meldung

© m.mphoto/fotolia.com

26.11.2025

Deutsche trauen KI keine Anlageberatung zu

KI spielt bei der Geldanlage für die Mehrheit noch keine Rolle: 77 % vertrauen der Beratung durch KI weniger als der Beratung durch einen Mitarbeitenden der Bank.

Deutsche trauen KI keine Anlageberatung zu

Meldung

©tashatuvango/ fotolia.com

11.09.2025

Deutschland bleibt Sorgenkind für ausländische Investoren

Ein Viertel der ausländischen Beteiligungen in Deutschland macht Verluste, während deutsche Holdings im Ausland besser abschneiden.

Deutschland bleibt Sorgenkind für ausländische Investoren

Meldung

©arthonmeekodong/123rf.com

02.09.2025

Umfrage: Großes Interesse an nachhaltiger Geldanlage

Nachhaltige Geldanlagen sind kein Randthema mehr: Mehr als jeder Zweite kennt sie inzwischen, zeigt eine Befragung des Bundesverbands deutscher Banken.

Umfrage: Großes Interesse an nachhaltiger Geldanlage

Das könnte Sie interessieren: 


REthinking Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für REthinking Finance geweckt?

Schon heute wissen, was für das digitale Finanzmanagement von morgen wichtig ist.
Sichern Sie sich das REthinking Finance Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank.