• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Cyberkriminalität betrifft insbesondere die Vorreiter der Digitalisierung

03.03.2023

Cyberkriminalität betrifft insbesondere die Vorreiter der Digitalisierung

Cyberkriminalität betrifft insbesondere die Vorreiter der Digitalisierung

© anyaberkut/fotolia.com

Rund 29 % aller mittelständischen Unternehmen in Deutschland sind in den Jahren 2018-2020 Opfer von Cyberkriminalität geworden. Die Betroffenheit steigt mit der Breite und Intensität von Digitalisierungsaktivitäten und der Größe der mittelständischen Unternehmen. Wesentlicher Grund hierfür ist eine Kombination aus einer größeren Angriffsfläche dieser Unternehmen und unzureichenden Schutzvorkehrungen. Dies zeigt eine Sonderauswertung des jüngsten repräsentativen KfW-Mittelstandspanels.

Der stark ausgeprägte Zusammenhang zwischen Unternehmensgröße und der Betroffenheit von Cyberkriminalität zeigt sich darin, dass 28 % der kleineren Unternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten Cyberkriminellen zum Opfer gefallen sind, aber 49 % der Unternehmen mit 100 oder mehr Beschäftigten. Ein wichtiger Grund hierfür ist, dass Cyberkriminelle vor allem umsatzstärkere Unternehmen im Blick haben. Die Analyse macht zudem deutlich, dass größere mittelständische Unternehmen häufiger zu den digitalen Vorreitern zählen und damit eine größere Angriffsfläche für potenzielle Cyberattacken bieten. Dabei nimmt die Betroffenheit von Cyberangriffen sowohl mit der thematischen Breite als auch mit der Intensität von Digitalisierungsaktivitäten zu. So waren insgesamt 45 % der Unternehmen mit vier oder mehr verschiedenen Projektarten sowie 43 % der Unternehmen mit Digitalisierungsausgaben in Höhe von mindestens 10.000 EUR von Cyberkriminalität betroffen. Unter den Unternehmen mit Digitalisierungsstrategie, welche als Indikator für besonders ambitionierte Digitalisierungsaktivitäten gilt, waren mit 37 % ebenfalls überdurchschnittliche viele Unternehmen Opfer von Cyberattacken. Zwischen einzelnen Wirtschaftszweigen gibt es dagegen kaum Unterschiede. So waren im Untersuchungszeitraum in allen Wirtschaftszweigen zwischen 28 % und 30% der Unternehmen von Cyberkriminalität betroffen. Lediglich Unternehmen des Forschungs- und Entwicklungsintensiven Verarbeitenden Gewerbes waren mit 35 % vergleichsweise häufiger von Angriffen betroffen.

Die Hauptbedrohung im Cyberraum geht von der Erpressung von Löse- oder Schweigegeld aus. Auch die gezielte Überlastung von Internetseiten ist eine weit verbreitete Angriffsmethode. Die Notwendigkeit von Schutzvorkehrungen zur Abwehr solcher Bedrohungen wird dabei insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen verkannt. Oft fehlt es ihnen an Personal mit fachlicher Expertise zum Thema IT-Sicherheit. Folglich bleiben notwendige Investitionen in IT-Sicherheit aus. Mittelständler, welche sich der Bedrohungslage bewusst sind, haben angesichts des Fachkräftemangels bei IT-Experten oftmals große Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu rekrutieren oder geeignete externe IT-Dienstleister zu identifizieren.

„Vor allem kleine und mittlere Unternehmen müssen für die Bedrohungen durch Internetkriminalität sensibilisiert und dabei unterstützt werden, Know-how zur IT-Sicherheit aufzubauen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. Eine Bündelung bestehender Informationsplattformen könnte ein Weg sein, um die Transparenz hinsichtlich der von Cyberkriminalität ausgehenden Bedrohungslage zu erhöhen. Darüber hinaus ließen sich viele IT-Sicherheitsvorfälle durch entsprechende Schulungen, Trainings und regelmäßige Auffrischungskurse vermeiden. „Verbesserte Kenntnisse im Bereich IT-Sicherheit in den Unternehmen ermöglichen einen höheren Schutz vor Cyberkriminalität. Gleichzeitig können sie zu einer Stärkung der Digitalisierungsaktivitäten im Mittelstand beitragen. Denn die Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit sind immer noch das am häufigsten genannte Digitalisierungshemmnis im Mittelstand,“ so Dr. Fritzi Köhler-Geib.

(Pressemitteilung KfW vom 23.02.2023)


Weitere Meldungen


FACHFRAGEN Podcast Beitrag
Podcast

FACHFRAGEN Podcast

10.03.2023

FACHFRAGEN Podcast: Wie bestimmt man den Reifegrad von Unternehmen bei ihrer Nachhaltigkeitstransformation, der Sustainability Journey?

Willkommen beim Experten-Talk der Fachmedien Otto Schmidt! In der 131. Folge FACHFRAGEN geht es um die Frage: Wie bestimmt man den Reifegrad von Unternehmen bei ihrer Nachhaltigkeitstransformation, der Sustainability Journey?

FACHFRAGEN Podcast: Wie bestimmt man den Reifegrad von Unternehmen bei ihrer Nachhaltigkeitstransformation, der Sustainability Journey?
Übernahme, Fusion, M&A, Fisch
Meldung

©Dmitry Guzhanin/fotolia.com

03.03.2023

Chinesische Firmenübernahmen in Deutschland und Europa rückläufig

Chinesische Käufer kamen bei Firmenübernahmen in Europa im vergangenen Jahr nur selten zum Zug: Die Zahl der Transaktionen sank im Vergleich zum Vorjahr von 155 auf 139. Auch das Transaktionsvolumen sank: Der Wert der Beteiligungen und Übernahmen sank von 12,4 auf 4,3 Milliarden US-Dollar – bei der Mehrzahl der Übernahmen liegen allerdings keine Angaben zu Kaufpreisen vor.

Chinesische Firmenübernahmen in Deutschland und Europa rückläufig
Bundesfinanzminister Christian Lindner
Meldung

Bundesministerium der Finanzen / Photothek

10.02.2023

Finanzpolitische Vorhaben 2023

Im Finanzausschuss hat Bundesfinanzminister eine globale Mindestbesteuerung, die „Super-Afa“ und ein Zukunftsfinanzierungsgesetz angekündigt.

Finanzpolitische Vorhaben 2023

Das könnte Sie interessieren: 


Rethinking Finance Abo

Haben wir Ihr Interesse für REthinking Finance geweckt?

Schon heute wissen, was für das digitale Finanzmanagement von morgen wichtig ist.
Sichern Sie sich das REthinking Finance Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank.