Unternehmen müssen nichtfinanziellen Kennzahlen denselben Stellenwert einräumen wie Finanzkennzahlen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, Investoren von sich zu überzeugen und langfristig an sich binden, stellen die Studienautoren fest. Davon indes sind viele Unternehmen derzeit offenbar noch weit entfernt: Nur ein Drittel der befragten Investoren hält die durchschnittliche Qualität der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen für gut. Demgegenüber legen 83% der Befragten Wert darauf, dass die ESG-Berichterstattung detaillierte Informationen über Fortschritte bei Nachhaltigkeitszielen liefert. Und: 79% würden unabhängig geprüften Berichten mehr vertrauen.
Zwei Drittel der Investoren bemängeln Nachhaltigkeitsberichte
Investoren weltweit wünschen sich laut der PwC-Analyse mehrheitlich größere Transparenz und klare, einheitliche Bewertungskriterien. Kennzahlen, um die ESG-Performance von Unternehmen zu vergleichen, befürworten mehr als sieben von zehn Investoren, so ein weiteres Ergebnis. Und etwa drei von vier Befragten meinen, dass sie besser fundierte Investmententscheidungen treffen könnten, wenn Unternehmen einheitliche ESG-Berichtsstandards anwenden würden.
Den Studienautoren zufolge lässt schon jetzt eine Mehrheit der DAX-Unternehmen eine Prüfung der ESG-Dimension freiwillig vornehmen. Das sei ein erster Schritt hin zu einer integrierten Berichterstattung mit hinreichender Prüfungssicherheit für Anleger und Gesellschaft. Dies werde sich aller Wahrscheinlichkeit nach mittelfristig als Best Practice etablieren, zumindest bei kapitalmarktorientierten Unternehmen.
Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie
Ein weiteres Befragungsergebnis: 82% der Investoren meinen, dass Unternehmen ESG-Aspekte in ihre Unternehmensstrategie einbinden sollten. Drei von vier Befragten halten es sogar für sinnvoll, dass Unternehmen kurzfristig auf Rentabilität verzichten, um ESG-Themen voranzubringen. Dabei fordern die Investoren aber weiterhin eine Rendite und sind nur zu geringen Einbußen bereit. Bemerkenswert: Fast die Hälfte der befragten Anleger (49%) erwägt Desinvestitionen, wenn Unternehmen keine ausreichenden ESG-Maßnahmen ergreifen.
Investoren erwarten zunehmend, dass Unternehmen in puncto Klimaschutz und bei anderen Nachhaltigkeitsthemen erkennbar aktiv werden – und überzeugend darlegen, inwiefern sie diese Aspekte in ihre Geschäftsstrategie integrieren, so das Fazit der Studienautoren.
Die PwC-Studie „Global Investor ESG Survey“ können Sie hier herunterladen.