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02.03.2022

KfW-ifo-Kredithürde: Kreditnachfrage im Mittelstand steigt leicht an, bleibt aber weiter unterdurchschnittlich

Trotz der Verschärfung der Pandemielage zeigten die Banken gegenüber potenziellen Kreditnehmern aus dem Unternehmenssektor zum Jahresende wieder mehr Entgegenkommen. Allerdings sank die KfW-ifo-Kredithürde für den Mittelstand nur marginal, während Großunternehmen deutlich von Lockerungen beim Kreditzugang profitierten. Weniger als 1 von 10 der großen Unternehmen beklagte zuletzt noch ein restriktives Verhalten der Kreditinstitute. Gemessen am längerfristigen Durchschnitt ist die Kreditnachfrage aber weiterhin als schwach einzuordnen. Omikron und die Störungen der globalen Lieferketten sind laut der Studienautoren wesentliche Belastungsfaktoren für das Investitionsklima und dämpfen so den damit verbundenen Finanzierungsbedarf.

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Nach fünf Rückgängen in Folge haben im vierten Quartal 2021 wieder mehr kleine und mittelständische Unternehmen Kreditverhandlungen mit Banken und Sparkassen geführt. Der Anteil der Mittelständler, die um ein Bankdarlehen nachsuchten, stieg gegenüber dem Vorquartal um 1,6 Prozentpunkte auf 19,3%, wie die aktuelle KfW-ifo-Kredithürde zeigt. Damit liegt die Quote aber weiterhin deutlich unter dem längerfristigen Durchschnitt (26,3%). Bei den Großunternehmen setzte sich die Stagnation des Kreditbedarfs auf niedrigem Niveau fort, 27,8% von ihnen haben mit Banken über Kreditaufnahme gesprochen (+0,2 Prozentpunkte).

Klare Trendwende bei Kreditnachfrage nicht in Sicht

„Die weiter anhaltende Schwäche der Kreditnachfrage bewegt sich im Rahmen der Erwartungen. Lieferengpässe und die neue Virusvariante Omikron stören das Wirtschaftsgeschehen und belasten das Investitionsklima. Zwar wirken andererseits die Verteuerung von Rohstoffen, Vorprodukten und Investitionsprojekten genauso wie neue pandemiebedingte Liquiditätslücken erhöhend auf den Finanzierungsbedarf der Unternehmen. Für eine klare Trendwende bei der Kreditnachfrage sind diese Effekte aber zu klein“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.

Kredithürden sinken für Mittelstand marginal, für Großunternehmen deutlich

Die Kreditzugangsbarrieren für Unternehmen sind trotz der Verschärfung der Pandemiesituation im vierten Quartal kleiner geworden. Für den Mittelstand reduzierte sich die KfW-ifo-Kredithürde jedoch nur leicht. Der Anteil der Mittelständler, die nach eigener Einschätzung auf restriktive Banken trafen, lag bei 18,9% (-1,2 Prozentpunkte). Von Entspannung beim Kreditzugang berichteten insbesondere die mittelständischen Dienstleister, die aber weiterhin unter allen betrachteten Gruppen die höchsten Finanzierungshürden zu überwinden haben (-3,5 Prozentpunkte auf 23,4%). Gegenüber den größeren Unternehmen lockerten die Banken ihre Kreditvergabepolitik signifikant. Die Kredithürde für diese Größenklasse fiel um mehr als das Doppelte einer durchschnittlichen Quartalsänderung (-4,9 Prozentpunkte auf 8,0%). Weniger als jedes zehnte große Unternehmen berichtete somit im Schlussquartal 2022 von Schwierigkeiten beim Kreditzugang.

Die aktuelle KfW-ifo-Kredithürde ist hier abrufbar.


Pressemitteilung KfW vom 02.02.2022

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