Die Anzahl Transaktionen mit Schweizer Beteiligung hat sich der Analyse zufolge im Vorjahresvergleich von 363 auf 604 fast verdoppelt, während sich das Transaktionsvolumen von 63 Mrd. USD auf USD 170 Mrd. USD beinahe verdreifacht hat. Die tiefen Zinsen, die hohe Liquidität im Markt sowie die positive Marktstimmung haben zu dieser hohen Dynamik beigetragen, erklären die Studienautoren. Auffällig sei erneut die große Bedeutung von Private Equity-Gesellschaften, die an jeder dritten Transaktion beteiligt waren.
Größte Transaktionen bei Pharma und Life Sciences
Vier der zehn größten letztjährigen Transaktionen stammen aus der Pharma- und Life Sciences-Branche. Das Transaktionsvolumen hat sich in diesem Sektor mehr als verneunfacht: von rund 6 Mrd. USD auf ca. 56 Mrd. USD. Ins Gewicht fällt vor allem der Verkauf der Roche-Anteile von Novartis zurück an Roche für rund 21 Mrd. USD, der zugleich der größte Deal des vergangenen Jahres war. Auch die Anzahl Transaktionen hat sich im Vorjahresvergleich markant gesteigert – von 42 auf 87 Fusionen und Übernahmen.
Unternehmen aus den Bereichen Pharma und Life Sciences haben Innovationen in den letzten zwei Pandemiejahren sehr konsequent verfolgt. Die Studienautoren gehen davon aus, dass sich dies auch in diesem Jahr mit gezielten Investitionen fortsetzen wird. Fusionen und Übernahmen, die eine Erhöhung der Innovationskraft durch neue Innovations- und Technologiequellen versprechen, werden der Analyse zufolge weiter stark nachgefragt werden.
Größte Aktivität im Technologiesektor, gefolgt von Industrie
Die zunehmende Digitalisierung schlägt sich auch auf das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen nieder: von den 604 Fusionen und Übernahmen des letzten Jahres gingen 105 auf das Konto der TMT-Branche (Technologie, Medien und Telekommunikation) mit einem Deal-Volumen von rund 20 Mrd. USD. Auf die TMT-Branche folgt der Industriesektor mit 100 Transaktionen und einem Volumen von rund 10 Mrd. USD sowie die Pharma- und Life Sciences-Branche mit 87 Transaktionen und einem Deal-Wert von 56 Mrd. USD.
Schweizer Unternehmen kaufen deutlich mehr ein als ausländische Unternehmen
Entgegen der landläufigen Meinung, Schweizer Firmen würden zusehends von ausländischen Firmen aufgekauft werden, zeigen die Daten ein anderes Bild: Schweizer Unternehmen haben in 279 Fällen ausländische Unternehmen bzw. Unternehmensanteile erworben (46% aller Transaktionen), während ausländische Firmen in 141 Fällen Schweizer Firmen übernommen haben (23% der Transkationen). Nationale Transaktionen (Schweiz/Schweiz) machten mit 112 Deals knapp einen Fünftel aller Transaktionen aus. Rund 12% aller Transaktionen sind auf ausländische Transaktionen mit Schweizer Verkäufer zurückzuführen (72 Deals).
Virtuelle Unterstützung auch im M&A-Geschäft sehr wirksam
Während im ersten Pandemiejahr noch zahlreiche Deals unter anderem aufgrund der anhaltenden Pandemiebeschränkungen auf Eis gelegt wurden, ist die virtuelle Durchführung einzelner Transaktionsschritte oder gar ganzer Transaktionen mittlerweile problemlos realisierbar und fast schon die neue Normalität, erklären die Studienautoren. Besichtigungen vor Ort und persönliche Gespräche zwischen den involvierten Parteien werden trotz allem aber nach wie vor bevorzugt.
2022 könnte aktives Jahr für Fusionen und Übernahmen werden
Für das Jahr 2022 erwarten die Autoren der M&A-Studie ein sehr aktives Jahr für Fusionen und Übernahmen. Mögliche neue Corona-Varianten sowie Lieferkettenprobleme haben bereits im vergangenen Jahr nicht auf die grundsätzlich positive Investorenstimmung gedrückt. Inwieweit die zunehmende Inflation das M&A-Geschäft ein wenig hemmen wird, bleibt nach Einschätzung der Studienautoren abzuwarten, doch im Moment gebe es keine Anzeichen einer Abkühlung.
Weitere Informationen sowie die ausführliche Studie zum Schweizer M&A Rück- und Ausblick finden Sie hier.