• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Verschärfter Personalmangel in Finance & Controlling: 11% aller Stellen unbesetzt, Tendenz steigend

17.01.2023

Verschärfter Personalmangel in Finance & Controlling: 11% aller Stellen unbesetzt, Tendenz steigend

Cyberkriminalität betrifft insbesondere die Vorreiter der Digitalisierung

© Eisenhans / fotolia.com

Der „War for Talents“ stellt für CFOs mit 85% das größte mittelfristige Unternehmensrisiko dar, noch vor Inflation und Versorgungsengpässen, wie eine Studie der Managementberatung Horváth zeigt. Die Finanzverantwortlichen gehen davon aus, die betriebswirtschaftlichen Risiken bis 2025 wieder in den Griff zu bekommen – während der Fachkräftemangel in den nächsten Jahren voll einschlägt. Schon jetzt sind die Auswirkungen schmerzlich zu spüren: Im Durchschnitt ist mehr als jede zehnte Stelle in den Finance- und Controlling-Abteilungen unbesetzt, wie die jüngste CFO-Befragung zeigt – Tendenz steigend.

Harter Wettbewerb lässt Kosten und Arbeitsbelastung in die Höhe schnellen

Bis 2025 werden die Personalkosten, unabhängig von der Inflation, nach Ansicht von fast 90% der Befragten deutlich steigen. Ebenso viele gehen davon aus, dass es aufgrund der Personalengpässe zu Schwierigkeiten kommen wird, neue regulatorische Pflichten erfüllen und Innovationen umsetzen zu können.

Controlling- und IT-Profis begehrt wie nie

Vor allem Funktionen in den Bereichen Controlling (73%) und IT/Data Management (68%) sind betroffen. In weiteren Finanzbereichen wie beispielsweise Accounting sind die Personalnöte geringer (32%). Die befragten CFOs führen den harten Wettbewerb um Talente mit notwendigen Kompetenzen auf die Besetzungsprobleme zurück. Grundsätzlich seien die gestellten Anforderungen an Qualifikationen erfüllbar und nicht zu spezifisch. Mangelnde Attraktivität der Positionen und des Umfelds sehen die Befragten ebenfalls nicht. Dies könnte laut der Studienautoren aber ein Trugschluss sein.

Hohe Gehälter allein nicht ausreichend – modernde, flexible Strukturen gefragt

Ein hohes Gehalt allein wird der Umfrage zufolge in diesem Wettbewerb nicht ausreichen. Doch nur etwa die Hälfte der befragten Unternehmen wollen dem Personalproblem mit organisatorischen Umstrukturierungen oder einer Ausweitung flexibler Arbeitsmodelle begegnen. Dabei kann hier ein wichtiger Wettbewerbsvorteil liegen, erklären die Studienautoren. Agile, moderne Finanzorganisationen, die es schaffen, die Arbeitslast durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und automatisierte, digitale Prozesse auf akzeptablem Level zu halten, seien für Fachkräfte deutlich attraktiver. Immerhin 93% der CFOs sagen, dass die Rekrutierungsschwierigkeiten zu Überstunden im bestehenden Team führen – und dabei ist zu berücksichtigen, dass die Finanzabteilungen schon jetzt am Anschlag sind. Wie die Studie zudem zeigt, sehen weitere 70% ein mittleres bis hohes Risiko, dass Krankheitsraten aufgrund der Arbeitslast ansteigen. Dazu kommt: Werden Neueinstellungen überdurchschnittlich hoch bezahlt, wird das gesamte Gehaltsgefüge verzerrt, was zu großer Unzufriedenheit in der bestehenden Belegschaft führen kann.

Mehrheit setzt auf digitale Lösungen zur Effizienzsteigerung

70% der befragten Unternehmen sind immerhin dabei, vermehrt digitale Lösungen zu implementieren und einzusetzen, um beispielsweise Prozesse zu automatisieren und die Zusammenarbeit zu vereinfachen. Digitale Weiterentwicklungen sind gut und steigern die Attraktivität für neue Talente, doch auch die Organisationsstrukturen müssen mit der Transformation Schritt halten, ergänzen die Autoren der Studie.

Potenzial für Weiterbildung wird unterschätzt

Interne Weiterbildungen und Trainings werden der Studie zufolge nur von knapp einem Drittel der Finanzabteilungen als geeignete Maßnahmen gesehen, um mit dem Mangel umzugehen. Dabei zeige ein Blick auf die zukünftig benötigten Kompetenzen, dass vor allem Fähigkeiten hinsichtlich Kommunikation, Lösungsorientierung und Stakeholder-Management am dringlichsten aufzubauen sind, um Transformationen zu meistern. Diese Kompetenzen könnten – bei Bedarf mit externer Unterstützung – auch intern trainiert werden.

Für die aktuelle Horváth-Studienausgabe der CFO Insights zum Fachkräftemangel in den Finanzabteilungen wurden branchen- und länderübergreifend insgesamt 40 CFOs befragt, aus Unternehmen mit mehrheitlich über 1.000 Mitarbeitenden und 250 Millionen Euro Jahresumsatz. Die Befragung wurde im Dezember 2022 abgeschlossen.

Die Studie “CFO study 2023 part II – Finance and the war for talents“ finden Sie hier.

(Pressemitteilung Horváth vom 16.01.2023)


Weitere Meldungen


Meldung

©peshkova/123rf.com

19.07.2024

Mehr Unternehmen nutzen Künstliche Intelligenz

Die deutsche Wirtschaft setzt stärker auf Künstliche Intelligenz (KI). Gegenwärtig nutzen 27 % der Unternehmen KI. Im Vorjahr waren es noch 13,3 %.

Mehr Unternehmen nutzen Künstliche Intelligenz

Meldung

© tashatuvango/fotolia.com

03.06.2024

Startups: Zwischen Hoffen und Bangen

45 % der Startups meinen, die Situation habe sich verschlechtert – nur 23 % sehen eine Verbesserung. Zumindest aber ist der Blick auf das eigene Startup zuversichtlicher.

Startups: Zwischen Hoffen und Bangen

Meldung

©Alexander Limbach/fotolia.com

23.05.2024

Grünes Licht für KI-Gesetz

Am 21.05.2024 hat der Rat der EU ein weltweit einmaliges Gesetz verabschiedet, das darauf abzielt, die Regeln für künstliche Intelligenz zu harmonisieren, das sogenannte Gesetz über künstliche Intelligenz.

Grünes Licht für KI-Gesetz

Meldung

©peshkova/123rf.com

22.05.2024

Einsatz von KI in Finanzberichterstattung auf dem Vormarsch

KI in der Finanzberichterstattung ist inzwischen als strategische Technologie in den Unternehmen angekommen. Fast drei Viertel der Unternehmen nutzen KI hier bereits.

Einsatz von KI in Finanzberichterstattung auf dem Vormarsch

Das könnte Sie interessieren: 


Haben wir Ihr Interesse für REthinking Finance geweckt?

Schon heute wissen, was für das digitale Finanzmanagement von morgen wichtig ist.
Sichern Sie sich das REthinking Finance Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank.